Bund Heimat und Volksleben e.V. – Chronik

Der Bund „Heimat und Volksleben“ e.V. (BHV) – der an Mitgliedsvereinen größte Trachtendachverband in Deutschland – wurde im Jahr 1948 gegründet unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft Schwarzwälder Volksleben“. Zweck und Aufgabe lt. Satzung: „Der Bund setzt sich für die Erhaltung, Pflege und Förderung des bodenständigen Volksleben ein, das sich insbesondere in Tracht, Lied, Musik, Tanz, Mundart, Sitte und Brauchtum äußert.“

Die Namensgebung Bund „Heimat und Volksleben“ erfolgte dann im Jahr 1949. Seit Mai 1949 erfolgt die Herausgabe der Zeitschrift „Der Lichtgang„ als Sprachrohr und Informationsblatt in enger Verbundenheit mit all denen, die sich der Pflege des heimatlichen Brauchtums (Mitglieder) verschrieben haben. Die Auflage beträgt 2.5oo Exemplare.

Der BHV vergibt an seine Mitgliedsvereine die Ausrichtung der Kreistrachtenfeste. Diese großen Trachtenfeste in den einzelnen Landkreisen im Verbandsgebiet des BHV (Bodensee-Linzgau-Hegau Kreis, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, Kreis Emmendingen, Kreis Lörrach, Ortenaukreis und nördliche Kreise sowie der Kreis Waldshut ) werden seit dem Jahr 1975 durchgeführt.

Bereits seit dem Jahr 1949 (damals bei Staatspräsident Wohleb) werden vom BHV alljährlich die sogenannten Neujahrsbesuche in Freiburg durchgeführt. Besucht werden die Obrigkeiten (Regierungspräsident/in, Landrätin/Landrat, Erzbischof und evangelische Prälatin) mit ca. 140 Trachtenleuten aus dem ganzen badischen Verbandsgebiet sowie der Schweiz und dem Elsaß. Ebenso führt der BHV alljährlich das Christmettspiel mit Laienschauspielern auf dem Lorettoberg in Freiburg am 4. Advent in freier Natur auf. Es handelt sich hierbei um ein Weihnachtsspiel von Wilhelm Fladt in alemannischer Mundart. Mit der jeweilig mitwirkenden Trachtenkapelle werden anschließend verschiedene Altenheime besucht, wobei man die Bewohner mit weihnachtlicher Musik erfreut.

Als weitere erfolgreiche und stets gut besuchte Veranstaltung des BHV ist seit dem Jahr 2004 das Offene Volksliedersingen, das jeweils in verschiedenen Orten von mehreren Trachten-Singgruppen mit überliefertem Liedgut gestaltet wird.

Der BHV unterhält seit dem Jahr 1956 ein Mundart-Theater-Archiv mit über 2oo Theaterstücken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Spieldauer von 1o Minuten bis 2 ½ Stunden). Hier konnten schon weit über 7.6oo Stücke verkauft werden.

Neben der Beratung und Betreuung der Mitgliedsvereine liegt ein weiterer Schwerpunkt bei der Beschaffung von Trachtenstoffen und Trachtenzubehör, ebenso aber auch die Trachtenberatung selbst. Weit beachtete „Trachtenleitlinien„ wurden vom BHV erarbeitet.

Ein breites Angebot macht der BHV seinen Mitgliedsvereinen in der Ausbildung und Weiterbildung im Volkstanz. So werden in den einzelnen Landkreisen Volkstanz – Lehrgänge für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aber auch Volkstanz-Leiter-Lehrgänge in großer Zahl durchgeführt.

Da sich der BHV sehr stark für die Jugendarbeit und –förderung einsetzt, wurde im Jahr 2002 die „Trachtenjugend im Bund „Heimat und Volksleben“ e.V. (TJBHV genannt) gegründet. Hier wird sehr wertvolle Arbeit geleistet wie z. B. spezielle Jugendleiterlehrgänge, Volkstanzlehrgänge für Kinder und Jugendliche; Teilnahme an diversen Veranstaltungen der Trachtenjugend sowie alljährlich ein großes Jugendzeltlager.

Das Verbandsgebiet des BHV erstreckt sich von Markdorf am Bodensee bis nach Weinheim an der Bergstraße (das alte Land Baden). Der Rhein bildet die westliche und Villingen die östliche Grenze. Dem BHV sind 196 Vereine (Trachtengruppen, Trachtenkapellen und Bürgerwehren) mit weit über 13.000 Mitgliedern angeschlossen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Mitglieder des jeweiligen Vereins die überlieferte Tracht tragen. Hinzu kommen noch rund 3oo Einzelmitglieder sowie 180 Landkreise, Gemeinden und sonstige Vereinigungen in korporativer Mitgliedschaft.

Darüber hinaus ist der BHV Ansprechpartner für Informationssuchende aus aller Welt, wenn es um Brauchtum, Mundart oder Tracht geht.

Verbandsgebiet

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